SAP-Oberflächen – Thema non grata oder Allheilmittel für die SAP-Bedienung?
SAP Oberflächen für die SAP Bedienung

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Oberflächen, deren Gestaltung und Nutzung sind kein neues Thema. In den letzten Jahren gab es hierzu viele spannende Entwicklungen. Von der altmodisch wirkenden Anwendung SAP GUI bis hin zum modernen Design-Konzept bei SAP Fiori - sind SAP Oberflächen Thema non grata oder Allheilmittel?

SAP-Oberflächen – Thema non grata oder Allheilmittel für die SAP-Bedienung?

Zugegeben das Thema ist absolut kein neues Thema. Oberflächen und deren Gestaltung sowie Nutzung sind ein „alter Hut“. So eben auch in der Nutzung von SAP-Systemen. In den letzten 20 Jahren haben wir viele Entwicklungen in dem Thema gesehen. Von der mittlerweile altmodisch wirkenden Anwendung SAP GUI (in welchen Darstellungsformen auch immer) bis hin zu eigenwilligen Web-Dynpro Oberflächen war sicherlich einiges dabei, was den Charakter einer „Revolution“ in der Oberflächengestaltung und -nutzung bedeuten sollte. Doch ob Screen Personas, SAP GUI Anpassungen oder eigenentwickelte Sichten und Fronendschichten – es wurde nichts am Markt angeboten, welches einer langen Strategie und Ausrichtung folgt.

 

Nische für viele Anbieter im SAP-Universum

Diese Nische suchten und nutzten einige Drittanbieter, welche mit ihren eigenen Lösungen die Oberflächen einfach und intuitiv gestalteten. Das ist sicherlich zu seiner Zeit auch gut und schön gewesen, bezahlte man diese „Extralösungen“ jedoch natürlich immer auch mit „Extrageld“.

Dann kam das neue Allheilmittel der SAP. Mit SAP Fiori gab es erstmals ein grundlegendes Designkonzept. Das war im Jahre 2013!!! Anfangs waren sicherlich die ein oder anderen skeptischen Blicke noch völlig normal:

  • ist es ein Hype
  • wird es sich durchsetzen?
  • sollte ich als Kunde darauf setzen?

 

Das ist nun über zehn Jahre her und dennoch begegnet mir in so vielen Situationen immer noch SAP GUI.

Warum schreibe ich dann einen Blogbeitrag über dieses doch eher dröge anmutende Thema? Weil es immer noch präsenter ist, als man vermuten mag. Zwar bietet die SAP mittlerweile in ihrer SAP Fiori Library über 14.000 Apps an, doch sind diese oft noch in großem Maße generierte Screens oder Webdynpro Lösungen. Echte, gute SAP Fiori Apps gibt es zwar, jedoch sind diese auch nicht in überwiegender Menge vorhanden.

 

Bei SAP Fiori setze ich lieber auf Standard-Apps!?

Kommen wir nun zu einer der oftmals vorliegenden Herausforderungen. Die Kunden möchten zunehmend auf Standard setzen, da mögen die Sünden der Vergangenheit oder aber auch die generelle Wandlung in die Cloud Welt Gründe sein. Dieser Anspruch ist grundsätzlich auch der richtige Ansatz, doch muss das bis ins Frontend durchgezogen werden?

Meiner Ansicht nach NEIN. SAP Fiori bietet nicht nur ein modernes Design-Konzept, sondern auch die technischen Möglichkeiten sind mittlerweile so ausgereift und flexibel, dass es relativ einfach ist Prozesse zu „fiorisieren“. Dazu benötigt es kein SAP ERP Kern auf S/4 Basis, sondern die technischen Hürden sind sehr gering.

 

Passgenaue Bedienoberflächen zu individuellen Prozessen und das im Standard?

Die Kunst ist es aus dem Sammelsurium an bereitgestellten SAP Fiori Apps die individuell passenden herauszusuchen. Das ist nicht einfach, jedoch gibt es auch sehr gute Methoden diese Ansätze mit dem Nutzungsverhalten der User im ERP-Backend zu analysieren und eine Vorauswahl zu treffen.

Und wenn es mal keine passende App gibt? Na, dann ist eine im Frontend individuell prozessoptimierte Kunden-SAP-Fiori-App oft sehr schnell angelegt. Dies vereinfacht Prozesse enorm, denn auch Standard-SAP-Fiori Apps haben den Hang zur „Überladung“, zudem braucht es oft für einen Prozess verschiedene. Warum also nicht eine schlanke, passgenaue SAP Fiori App bauen, die die Schritte entsprechend vereinfacht und dem User ein ganz anderes Gefühl gibt?! In der Echtzeitinteraktion mit dem Backend oftmals dann auch mit besserer Qualität.

 

Aber ich will doch im Standard bleiben!?!

Ganz genau, Standard ist wichtig. Aber ist die passgenaue Gestaltung einer Oberfläche mit SAP Fiori gleichzeitig das Verlassen des Standard-Pfades. NEIN! Definitiv nicht. Wichtig ist es dabei darauf zu achten, dass die Datenbeschaffung über Standard-Werkzeuge und Zugriffe erfolgt und noch viel wichtiger, dass beim Speichern und Verarbeiten dann Standard-Bausteine in der Verbuchung ins Backend genutzt werden. Somit ist die Oberflächengestaltung Differenzierungsmerkmal im Standard!

Dies ist vielen Kunden nicht bewusst und die Effekte, die wir damit erzielen sind wirklich beeindruckend.
Die SAP Fiori Technologie nutzen wir auch intensiv im Retail One Solution Network. So erweitern wir SAP CCO Kassenfunktionalitäten mit eigenen Apps oder bündeln alle unsere Partnerlösungen in einem SAP Fiori Launchpad als zentralen Einstieg. Das ist absoluter Mehrwert und das sollte man nutzen. Dabei ist es egal, ob in das Launchpad Fiori Apps aus der Eigenentwicklung, von der SAP oder aus verschiedenen Systemen kommen, dem User ist es herzlich egal und das Bedienen von SAP macht plötzlich sogar Spaß! Und nicht zu unterschätzen: Die Wirkung auf die Mitarbeitenden. Wie soll man Newbies klar machen mit einer völlig veralteten SAP GUI arbeiten zu müssen, das ist in der Tat antiquarisch und ziemlich uncool.

 

SAP GUI – wird noch bleiben!

Sehr sicher ist auch, dass die SAP GUI uns noch lange begleiten wird, mich vielleicht sogar noch bis zur Rente. 😉 Keine Mitarbeitenden aus der SAP-Basis oder sehr technisch angehauchten Stellen, Customizing etc., werden das in naher Zukunft mit SAP Fiori machen, diese Bereiche werden sicherlich weiterhin mit der SAP GUI zurechtkommen müssen, aber in diesen Bereichen ist dies auch sinnig und zielführend.
Prozessual genutzte Software sollte aber zunehmend „fiorisiert“ werden. Das ist ein klarer Appell von meiner Seite aus. Steigen Sie ein und nutzen Sie genau die oben beschriebenen Wege für eine effiziente, prozessoptimierte und einfache Bedienung Ihrer SAP-Systeme!

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